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Radtour durch die Savoyen vom 02. bis 09.09.2015
Eingetragen am: 05.01.2017 von: Erich Siegmund
Radtour durch die Savoyen vom 02. bis 09.09.2015
Reisebericht von Erich Siegmund
Nach den Pyrenäen im Jahr 2013, sollte es im Jahr 2015 in die Savoyen gehen.
Die Teilnehmer: Erwin Lerner, Heinrich Maniurka, Markus Schmitt, Philipp Weiser, Bernd Zerger und ich.
Beschreibung der Savoyen:
Ein Stück westlicher der Walliser Alpen knickt der Alpenhauptkamm nach Süden um und bildet mit der Monte Blanc Gruppe die mächtigste zerklüftetste Eisburg der Alpen. Hier treffen sich die Grenzen der Schweiz, Frankreich und Italien im Dreiländereck eines enorm hohen beinahe 40km langen Bergkamms. Das Gebiet umschließt im äußeren Nordosten noch einen kleinen Zipfel des Kanton Wallis, im Norden die Täler des Hochsavoyen, im Süden das Aostatal und im Westen die Bergzüge und Pässe Savoyens.
Sieben Pässe reihen sich hier wie Perlen an eine Kette, rechnet man den Abstecher zum Col d’Iseran noch hinzu, sind es sogar acht, wobei der Col de la Iseran sogar noch ein paar Meter höher als das Stilfser Joch ist, Cormet de Roselend, Col du Pré und Col de Saisies mögen mit ihren Höhen unter 2.000m nicht so toll klingen, führen jedoch durch eine Hammerlandschaft!
02.09.2015
Um 08:00 Uhr ging es in Monsheim mit einem Leihbus Richtung Frankreich wo wir nach ca. 7 h Fahrzeit unser Ziel unser Ausgangspunkt, das Städtchen Les Areches erreichten.
Gleich nach der Ankunft in unserem Hotel Christianija, galt es die Räder fertig zu machen, damit wir am nächsten Morgen nach dem Frühstück keine Zeit verlieren sollten.
03.09.2015 Etappe 125 km 2500 Höhenmeter
Von Les Areches ging es direkt hinauf auf den Col d' Pre (1703 m). Nach kurzer Abfahrt mit traumhaften Blicken auf einen Stausee und unserm nächsten Ziel, den Cormet de Roseland (1967 m). Nach einer ewig langen Abfahrt hinunter nach Seez, erklommen wir die nächsten Höhenmeter hinauf zu dem bekannten Skiort Val d'Isere (1800 m) und weiter aufwärts zum höchsten Alpenpass, dem Col d' Iseran (2765 m). Mit Gruppenfoto war auf der Passhöhe keine Zeit, da bei kaltem Wind Eisregen aufzog und wir uns schleunigst auf die 30 km lange Abfahrt hinunter zu unserem Tagesziel nach Lanslebourg machten. Dort angekommen lugte die Sonne schon wieder heraus und versprach uns einen tollen nächsten Tag!
04.09.2015 Etappe 126 km 3544 Höhenmeter
Als wir uns morgens um 09:00 Uhr auf den Weg machen wollten, trafen wir Nicole und Lothar Leder mit Ihrer Truppe, die gerade einmal 150 m von uns übernachtet hatten. Das war eine Freude!
Wir verließen bei wolkenlosem Himmel das Städtchen Landslebourg Richtung Süden und kletterten zuerst einmal 10 km hinauf zum Col du Mont Cenis (2100 m). Am atemberaubenden gleichnamigen See entlang ging es auf italienischer Seite hinunter nach Susa um dann auf einer kleinen "unbefestigten" Straße über den Colle delle Finestre (2176 m) hinunter ins Tal und nach Sestriere zu gelangen. Col de Montgenevre (1890 m) hieß der letzte Pass an diesem Tag bevor wir zum Tagesziel nach Briancon hinunter rollen konnten.
05.09.2015 Etappe 123 km 2055 Höhenmeter
Von Briancon ging es direkt hinauf zum Col d' Izoard (2300 m), der mit einer atemberaubenden Kulisse aufwartete! Das nächste Highlight erwartete uns bereits nach der rasenden Abfahrt in Form einer wahnsinnigen Schlucht, die alles in den Schatten stellte. Die letzten Kilometer zu unserem Zielort Gap war nur noch eine reine Pflichtübung, die sich durch heftigen Gegenwind dann doch etwas schwieriger gestaltete.
06.09.2015 Etappe 120 km 2050 Höhenmeter
Von Gap ging es am heutigen Tag zuerst über eine Bundesstraße nach Veynes. Dort bogen wir rechts ab und fuhren über den Col du Festre (1450 m). Was dann folgte überraschte uns alle, denn eine wirkliche Hammerlandschaft ließ uns ständig anhalten um Fotos zu schießen und diese grandiose Bergwelt zu bestaunen! Mit tollen Aussichten ging es weiter über den Col d' Ornon (1400 m), bis wir unseren Zielort Le Bourg d' Oisans an diesem Tag erreichten.
07.09.2015 Etappe 140 km 3943 Höhenmeter
Der heutige Tag sollte in allen Belangen unsere Königsetappe werden. Alle Klassiker der "Tour de France" standen auf dem Programm und so war es nicht nur unsere Längste, sondern auch die mit den meisten Höhenmetern gespickte Etappe. Vom Start weg, ging es gleich hinauf nach Alpe d' Huez (2000 m). In dem kleinen Bergbauern-Dörfchen "Huez" bogen wir links ab, um ins Tal nach Le Verney zu gelangen. Gleich nach der Abfahrt erklommen wir über Le Collet (1707 m) den berüchtigten Col du Glandon (1924 m), um nach einer tollen Abfahrt nach La Chambre sofort und direkt auf den Col de la Madeleine (1993 m) zu gelangen. Nach einem majestätischen Rundumblick mit dem Mont Blanc direkt vor unserer Nase, stürzten wir uns die Abfahrt nach La Lechere hinunter. Danach noch ein paar Kilometer lockeres ausradeln zu unserem Zielort Moutiers.
08.09.2015 Etappe 65 km 1586 Höhenmeter
Heute sollte es zum Abschluss als Genusstour noch einmal über den Cormet d' Areches (2108 m) gehen.
Der Einzige der das Ding durchgefahren ist, war Bernd Zerger. Von wegen Genusstour!
Zuerst fanden wir den Einstieg nicht. Nach gemäßigtem Anstieg ging es dann richtig zur Sache und zu der Steilheit kam dann auch noch im letzten Drittel reine Schotterpiste. Wie gesagt, alle Achtung vor Bernd, der diese Mountainbike-Strecke mit dem Rennrad bewältigte und alles durchfuhr!!! (Der Rest saß im Bus L) Am frühen Nachmittag erreichten wir bereits unseren Ausgangspunkt Hotel Christianija in Les Areches, wo wir unsere Räder verstauten und die letzten 6 Tage noch einmal Revue passieren ließen.
Am 09.09.2015blieb uns nur noch die Heimfahrt von einer tollen und eindrucksvollen Radrunde die keiner von uns vergessen wird!
XXX